Am 7. Tag werden wir um kurz nach 6 Uhr von einem Gewitter geweckt. Na toll, das hat uns gerade noch gefehlt. Da wird sich unsere Abfahrt wohl etwas verzögern. Als sich schließlich das Gewitter verzogen hatte und die Sonne schien, packten wir unsere, leider nassen, Sachen.
Los ging es runter vom Campingplatz und nach kurzer Verwirrung, was die Wegführung angeht, auch auf dem richtigen Weg weiter zur Veltheimer Fähre. Das sollte die erste Überquerung der Weser für diesen Tag sein, aber nicht die letzte. An der Fährüberfahrt angekommen, trafen wir auf eine Gruppe, die gerade ihre Zelte abbauten. Sie informierten uns darüber, dass die Fähre die letzten Tage wegen dem hohen Wasserstand nicht gefahren ist und wahrscheinlich auch heute nicht fahren wird. Da wir nicht eine knappe Stunde umsonst warten wollten, die erste Fahrt sollte erst um 10 Uhr sein, entschlossen wir uns die alternative Route des Weser-Radwegs zu nehmen um keine weitere Zeit zu verlieren.
Die Beschilderung auf dem Weser-Radweg war wie immer gut, so dass wir direkt den Anschluss an die alternative Routenführung fanden. Das erste Stück der alternativen Route war leider sehr schlecht ausgebaut, auf den matschigen Waldwegen kamen wir langsamer voran als geplant. Allerdings führte der Radweg bald an einer Straße entlang bis in die nächste kleinere Stadt Vlotho. Dort suchten wir nach einer Bäckerei für unser Frühstück, wurden allerdings nicht fündig. Also weiter, wieder über die Weser. Dort fanden wir zwar einen Supermarkt, nur leider ist heute Sonntag, also kein Frühstück. Bei Bad Oeynhausen wieder zurück über die Weser, allerdings führt der zwar schön gelegene Radweg an der Stadt vorbei weiter Richtung Minden, das heißt aber immer noch kein Frühstück. Der Radweg führt am Kaiser Wilhelm Denkmal vorbei durch den Weser Durchbruch, die Porta Westfalica.
In einem Vorort von Minden gab´s dann endlich unser lang ersehntes Frühstück in einer größeren Bäckerei mit Café. In Minden machten wir dann noch einen kleinen Umweg über die Innenstadt, da wir auf der Suche nach Wasser bzw. einem Wasserspender waren, da uns das Wasser auszugehen drohte. Leider war der einzige Wasserspender in der Stadt defekt, überhaupt ist die Versorgung am Radweg eher bescheiden. Reparatur-Stationen, Wasserversorgung oder auch e-Bike Ladestationen haben wir eigentlich gar nicht bis sehr selten gesehen. Anschließend mussten wir das zweitgrößte Wasserstraßenkreuz Deutschlands überqueren. Leider werden an dieser Stelle in großem Umfang Bauarbeiten durchgeführt, die auch die Radwegführung betreffen. So mussten wir einen kleinen Umweg fahren. Anschließend führt der Radweg wieder an der Weser, diesmal wirklich direkt an ihr, entlang. Ein sehr schönes Stück, leider ist der Weg allerdings für Radfahrer mit Gegenverkehr und Fußgängern einfach zu klein ausgelegt. Im weiteren Verlauf führt der Radweg nicht immer an der Weser entlang, mal müssen größere, mal kleiner Umwege gemacht werden. Der Radweg wird dafür aber auf verkehrsarmen Nebenstraßen oder anderen Wegen geführt.
Dann im Örtchen Stolzenau passierte schließlich was passieren musste. Wir bzw. ich hatte meine erste (Reifen-)Panne. Zum Glück gab es in dem Ort eine Tankstelle und wir konnten das Loch relativ schnell finden und flicken. Die Flickstelle sollte aber nicht lange halten. Keine fünf Minuten später war wieder die Luft raus. Als wir noch mein Rad umdrehten, kam schon erste Hilfe vorbei geradelt. In Person eines Fahrradhändlers/-mechanikers. Dieser übernahm dann dankenswerter Weise die Reparatur meiner Reifens, ein neuer Schlauch war schnell montiert und mit der passenden Pumpe auch schnell aufgepumpt. Als mein Rad schon wieder so gut wie einsatzbereit war, bemerkten wir an einem anderen Rad eine zweite Panne. Also auch hier das Rad ausbauen und ein neuen Schlauch einbauen und weiter.
Die erste Panne kostete uns rund eine dreiviertel Stunde mit Tankstelle finden und wieder auf den Radweg kommen. Die zweite Panne kostete uns dann schließlich noch einmal rund eine Stunde für die beiden Schläuche zum wechseln und beide Räder wieder fit zu machen.
Da wir aber nur noch knapp 30km vor uns hatten, war das kein Problem für uns. In Nienburg/Weser kamen wir um ca. 16:30 Uhr an. Das der Radweg direkt durch die Innenstadt verläuft kam uns ganz gelegen. Wir nutzten die Gelegenheit um am Bargeld zu kommen, das uns in den letzten Tagen langsam ausgegangen war und ein Abendessen zu uns zu nehmen. Bei dem tollen Wetter und als Belohnung für den dritten Tag infolge mit über 100km gab es dann noch ein leckeres Eis. Um kurz nach halb sechs fuhren wir wieder los, die letzten paar Kilometer zum Campingplatz, den wir um 18 Uhr erreichten.
Ein direkt am Radweg gelegener Campingplatz, der sich sehr gut auf Radwanderer als Gäste eingestellt und vorbereitet hat. Es gibt Wäscheleinen, Sitzgelegenheiten, warme Duschen und sogar Steckdosen für die Radwanderer, die auf einem extra und gut ausgewiesenem Platz ihr Zelt aufschlagen können. Den Platz kann man auf der ausgewiesenen Fläche frei wählen. Bezahlt wird einfach an einer Kasse am Campingplatz. Sehr empfehlenswert!
Der Tag in Daten:
106,8km;
18,7km/h;
5:41h
2 neue Schläuche
Campingplatz:
Wassersport Weser Campingplatz Drakenburg
Geplant:
Etappenlänge: ca. 106km
Höhenmeter: ca. ↑ 240m ↓ 270m
Die GPS-Daten stammen von www.radkompass.de.